Projekte wie „Melodien für Senioren“ erfreuen Menschen in Pflegeheimen
Wittenberg (wg). Drei Musiker gründeten 2006 den Paul-Gerhardt-Instrumentalkreis: Pfarrer Hans-Peter Gensichen, Leiter des Kirchlichen Forschungsheims, Luise Stöbe, Schülerin der Kreismusikschule und Wilfried Krüger, Rentner und Orchestervorstand des Klangkörpers.
„Unser Ziel war es, kostenlose Konzerte in Seniorenheimen zu geben, um Menschen, die aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen keine öffentlichen Veranstaltungen besuchen können, Kunsterlebnisse zu vermitteln“, berichtet Krüger, der Cello spielt. Zuerst trat das Trio im Georg Schleusner Seniorenheim auf, dort standen auch Probenräume zur Verfügung. Das Engagement sprach sich schnell herum und andere Senioren- und Pflegeeinrichtungen in Stadt und Kreis Wittenberg kamen dazu.
„Nach zwei Jahren hatten wir uns soweit entwickelt, dass wir einen erfahrenen künstlerischen Leiter suchten“, so Krüger. Mit Michael Marinov fand man einen professionellen Geiger und Kapellmeister, der früher als Orchestermitglied am Mitteldeutschen Landestheater, dann an der Anhaltischen Philharmonie wirkte und inzwischen als Lehrer an der Kreismusikschule Geige und Kammermusik unterrichtet.
Konzerte auch überregional
2010 gab das Ensemble in der Leucorea erstmals ein öffentliches Konzert außerhalb der Seniorenheime, weitere folgten – in Kirchen, Theatern und Kureinrichtungen wie in Bad Füssing, dem größten Thermalbad Deutschlands, wo die Musiker auch Werbung für Wittenberg machten und schließlich im Ausland, im bulgarischen Burgas, wo das Orchester fünf Konzerte gab.
Im Zuge der Umstrukturierungen im Paul-Gerhardt-Stift wechselte das Ensemble 2010 unter das Dach der Kreismusikschule und nennt sich seitdem „Paul-Gerhardt-Orchester (PGO) im Freundeskreis der Kreismusikschule e.V.“. Einen neuen und großen Probenraum fanden die Musiker in der Aula im Bildungszentrum Lindenfeld. Mit der neuen Struktur war neben der Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen ein weiterer Vorteil verbunden: Um auf Dauer die gute Qualität zu sichern, brauchte der Klangkörper Nachwuchs, junge Talente, die ihr Können vor Publikum unter Beweis stellen. Diese jungen Talente stehen in der Musikschule zur Verfügung.
„Unsere Schüler lassen sich sehr schnell und abwechselnd in das Orchester integrieren, so dass einige nur bestimmte Projekte begleiten“, erklärt Musikschuldirektor Markus Biedermann. Je nach Konzert und Programm variiert die Zusammensetzung des Orchesters, bei Bedarf ergänzen sich die Laien mit Profimusikern, Musikschülern sowie ehemaligen Musikschülern, die heute studieren. Entstanden ist ein generationenübergreifendes Orchester, der jüngste Musiker ist Jonas Lohrmann, der Zehnjährige spielt Klavier, der älteste mit 82 Jahren Wilfried Krüger.
Heute umfasst das PGO im Schnitt 25 Mitglieder, die alle ehrenamtlich tätig sind. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 100 Proben absolviert und 22 Konzerte gegeben. „Bürgerorchester“, nennt Johannes Winkelmann treffend den Klangkörper, der Geschäftsführer der Wittenberg Marketing GmbH spielt dort seit 2007 Cello.
Trotz des Ehrenamtes benötigt das PGO finanzielle Unterstützung, die sowohl Stadt und Landkreis als auch Sponsoren gewähren. Saalmieten, Betriebskosten und Reparaturen müssen finanziert werden, ebenso Noten, Bürobedarf und Gema-Gebühren bei öffentlichen Konzerten. Künftig will das PGO in seine Mobilität investieren, um auch den ländlichen Raum mit Konzerten bedienen zu können.
Hinweis:
Wer die Arbeit des PGO und die „Melodien für Senioren“ unterstützen möchte, kann an den Freundeskreis der Kreismusikschule e.V. spenden unter IBAN: DE 62 8055 0101 0000 0 16390, BIC: NOLA DE 21 WBL, Kennwort: Paul-Gerhardt-Orchester.
Das Orchester sucht noch interessierte Musiker, die mitmachen wollen, Quereinsteiger jeden Alters sind herzlich willkommen.
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