Großer Unmut in Labetz wegen fehlender L 126n
Wittenberg (wg). Von einem Eklat begleitet wurde die Einwohnerfragestunde im Bauausschuss, der am Montag im Stadthaus tagte: Ausschussvorsitzender Joachim Richter (CDU) entzog der Labetzerin Margitta Müller der Rederecht, weil sei außer ihren Fragen auch Erläuterungen loswerden wollte, die Richter als „unzulässiges Statement“ wertete. Müller, die 28 Jahre als Stadtplanerin der Lutherstadt arbeitete, sowie mehrere anwesende Labetzer Bürger verließen daraufhin unter Protest den Saal.
Die Stimmung unter den knapp 500 Labetzern sei schlecht, betonte Müller, man leide unter dem hohen Verkehrsaufkommen und dem damit verbundenen Lärm, die Realisierung der Entlastung bringenden L 126n lasse weiter auf sich warten. Mit der Ortsumfahrung Jessen–Mühlanger drohe eine Verschärfung der Situation, wenn die Anbindung in Wittenberg in der Nähe von Labetz erfolge. Zwar wurde von der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) noch keine Vorzugsvariante für die Anbindung benannt, die Labetzer befürchten offenbar Schlimmstes und wollen deshalb frühzeitig an der Diskussion beteiligt werden.
„Der Bauausschuss ist unser einziger Ansprechpartner“, warb Müller um Verständnis, man wolle zudem eng mit der Stadt zusammenarbeiten, sich aber nicht auf die Bittrolle des Fragestellers beschränken, der irgendwann schriftliche Antworten erhalte. „Wir wollen deshalb wissen, wo wir unser Thema ausführlich darstellen können und wie der Kontakt zu den Labetzern hergestellt wird, die sich gerne bei der Lösung der Verkehrsprobleme einbringen möchten“, so Müller.
Das Problem in Labetz ist die alte L 126 und die zentrale Lage des Ortes zu mehreren Dienstsleistungszentren in der Nähe ist zugleich der Fluch: Sie sorgt für ein hohes Verkehrsaufkommen auf einer maroden Straße, die keine Radwege und zum Teil auch keine Fußwege hat. Dass die von den Bewohnern gewünschte Tempo-30-Zone dreimal vom Landkreis abgelehnt wurde, trägt nicht zur Stimmungsverbesserung bei. Derzeit bereitet die Lutherstadt nach Aussage von Bürgermeister Jochen Kirchner (parteilos) den vierten Antrag vor.
„Laut der Stadtentwicklungsplanung soll Labetz zu einem lebenswerten Wohnbereich entwickelt werden“, berichtete Müller, „was kann unternommen werden, um die Planungen für die L 126n so zu beschleunigen, dass die Offenlegung noch in diesem Jahr erfolgen kann und wir diesem Ziel näher kommen?“ Außerdem wollen die Labetzer wissen, mit welchen Begründungen der Landkreis dreimal die Tempo-30-Zone abgelehnt habe und welche Maßnahmen seitens der Stadt kurzfristig geplant seien, um die Situation in Labetz zu verbessern?
Während Stefan Kretschmar (Freie Wähler) betonte, dass es die Stadt nicht in der Hand habe, den Bau der L 126n zu beschleunigen, zeigte Horst Dübner (Linke) Verständnis: „Seit mehr als sieben Jahren wird an der L 126n herumgepuzzelt ohne Ergebnis, der Frust bei den betroffenen Bürgern ist groß!“ Die Situation sei insgesamt unbefriedigend, verweis Dübner auf den Brandbrief des beim Landrat angesiedelten Runden Tisches der Bürgermeister (der Wittenberger Sonntag berichtete), in dem Land und Bund heftig für die schleppende Verkehrsplanung kritisiert wurden.
„Wir stehen bei den Labetzern im Wort“, erinnerte Dübner, „und sollten spätestens dann, wenn eine Vorzugsvariante seitens des LSBB für die Anbindung der Ortsumfahrung Jessen-Mühlanger vorliegt, zu einer Gesprächsrunde mit allen Beteiligten einladen.“
Bild: Bauausschussvorsitzender Joachim Richter pochte in der Einwohnerfragestunde auf die Einhaltung der Regeln. Foto: Archiv
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